Ins Handeln kommen
Ein Beitrag von unserem Geschäftsführer Marcel Ruff
In bewegten geopolitischen Zeiten rückt wirtschaftliche und ökologische Resilienz in den Fokus.
Berechtigt, denn das Thema rückt mehr und mehr in den Fokus, wird aber noch kaum in der Praxis umgesetzt.
Wussten Sie beispielsweise, dass der Cloud-Act[1] den US-Behörden den Zugriff auf Ihre Daten erlaubt, auch wenn diese in Europa gespeichert sind? Dies gilt für alle US-Unternehmen mit Hauptsitz in den USA, also auch für Microsoft, Apple und Google. Also für genau Ihre Daten, auch personenbezogene Daten, welche in der DSGVO besonderen Schutz genießen sollten.
Haben Sie sich schon manchmal gewundert, warum trotzdem Lizenzen für solche Produkte in Millionenhöhe beschafft werden, z.B. MS-Windows und MS-Word/Excel/365, ArcGIS, Oracle DB und viele mehr, obwohl die Rechtsgrundlage dazu nicht gegeben ist? Oftmals ohne Ausschreibung und ohne eine Festschreibung einer maximalen Lizenzerhöhung/Jahr. Dass diese US-Unternehmen einfach z.B. zweistellige Preiserhöhung fordern und dies von Ihrem Unternehmen bzw. Ihrer Behörde klaglos angenommen wird? Dass die DSGVO dabei verletzt wird?
Lokale Anbieter hingegen müssen für wesentlich geringere Erträge an aufwändigen Ausschreibungsverfahren teilnehmen. Sie unterliegen der DSGVO ohne Ausnahmen und sind, je nach Ausgestaltung auf eine kleine, prozentual einstellige, maximale Preiserhöhung beschränkt. Dies ist eine Wettbewerbsverzerrung, welche im Falle von Behörden Erlöse ins Ausland transferiert und die lokalen IT-Anbieter ausdörrt.
Was können Sie tun, um resilient gegenüber äußeren Einflüssen zu werden?
Netwake basiert seit jeher auf einer resilienten und robusten Basis bezüglich der Betriebssysteme und der Softwareunabhängigkeit.
Unser Betriebssystem ist Linux, traditionelle Textverarbeitung/Tabellenkalkulation wird mit LibreOffice erledigt und unsere Softwarekomponenten sind Eigenentwicklung in Deutschland ergänzt mit Open Source-Anwendungen. Und wichtig, unsere Entwicklungen tragen bei zur Weiterentwicklung in der Open Source-Gemeinde.
In unserem Stammhaus wird seit Anbeginn, d.h. seit ca. 25 Jahren, kein MS-Windows oder MS-Word/Excel, Teams, Outlook etc. im täglichen Gebrauch verwendet. Das Stammhaus wird, wie auch das Rechenzentrum, mit Ökostrom betrieben. Das Rechenzentrum ist BSI-zertifiziert (ISO 27001) und von einer deutschen Firma – mit Standort in Deutschland und nur von uns zugreifbaren Root-Servern – da sind ungewollte Mitleser nicht willkommen. Die patentierte Netwake-Hardware wird regional produziert. Und unsere Steuern zahlen wir an das deutsche Finanzamt bzw. an die Kommune, wo sie unmittelbar wieder eingesetzt werden können.
Fazit
Mit Netwake als Partner arbeiten Sie vom Weltmarkt unabhängiger, sicherer, sparsam und bereit für eine nachhaltige Zukunft.
Sie sagen sich vielleicht: „Das kann mir alles egal sein? Die Werkzeuge sind von der IT vorgegeben, was habe ich damit zu tun?“
Aber – würde ein Förster einfach eine Handsäge als Hauptwerkzeug akzeptieren oder würde er proaktiv ein Motorsäge einfordern?
Ich glaube, jeder Mitarbeiter hat die Pflicht, rechtskonforme Werkzeuge zu formulieren – konkret einen Linux-Arbeitsplatz mit LibreOffice und webbasierten Fachanwendungen. Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit ergeben sich daraus direkt als Folgenutzen. Gelebte Resilienz.
Was meinen Sie? Ich freue mich über Ihre Rückmeldungen,
herzlichst
Marcel Ruff
[1]: Cloud-Act in Kombination mit dem Stored Communications Act (SCA, 18 U.S. Code § 2703), siehe auch EU-Gerichtshof (Schrems II Urteil, 2020).